Hoch zum Anzob-Pass (Tunnel)

Auf unserem Weg nach Dushanbe mussten wir heute die dritte Gebirgskette, die den Norden vom Süden Tadschikistan trennt, überwinden. Das Hisor-Gebirge wird über den Aznob-Pass passiert bzw. heute zum Glück durch den Aznob-Tunnel. Die alte Passstraße wird heute gar nicht mehr befahren.

Trotzdem hieß es für uns erst mal von 1.700 Höhenmeter wieder auf 2.700 Höhenmeter hoch zuradeln. Die ersten vier Kilometer waren ein gemütliches Einrollen, aber dann ging es 17 Kilometer bergauf, wovon die ersten sechs die schlimmsten waren.

Oben beim Tunnel angekommen, haben wir die Räder wieder aufs Auto verladen, weil den Tunnel sollte man lieber im Auto und nicht auf dem Rad durchqueren.
Der Bau des Tunnels wurde bereits 1988 zu Sowjetzeiten begonnen und 1999 von einem iranischen Konsortium fortgeführt. 2006 wurde der Tunnel eröffnet, aber bis 2015 war die Durchfahrt ein abenteuerliches Unterfangen. Der Tunnel war nicht beleuchtet und ein Ventilationssystem gab es auch nicht. Das größte Problem war aber das Wasser im Tunnel, das zum Teil bis zu einem halben Meter hochstand. 2015 wurde der Tunnel geschlossen, der Iran wurde verpflichtet die Mängel zu beseitigen und im November wurde er erneut eröffnet.

Auf der anderen Seite des Tunnels stellten wir eine kleine Wetterveränderung fest. Es war diesig und auf der Abfahrt hatten wir sehr starken Gegenwind. Knapp 40 Kilometer vor Dushanbe haben wir unser heutiges Nachtquartier bei Bekannten von Siyovush aufgeschlagen. Das ist heute unsere letzte Nacht auf der Reise, die wir nicht in einem Hotel verbringen werden. Mal schauen, wie sich das morgen anfühlen wird, wieder in einem Bett zu schlafen. Matratze und Schlafsack haben wir vorsichtshalber griffbereit.

Bis morgen,
Gimli

 

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