Heute Nacht und am Vormittag gab es Regen – sehr viel Regen. Zum Glück mussten wir heute nicht aufs Rad. Mit dem Bus ging es im Dauerregen nach Riga.
Als wir in Riga am Hotel ankamen, klarte es leicht auf und der Regen war erstmal Geschichte. Unser Gepäck bewahrten wir im Gepäckraum auf und wir warteten auf unsere Stadtführerin Anita.
Unser Hotel ist in unmittelbarer Nähe des Jugenstilviertels, wo auch unsere Tour startete. Anhand der prachtvollen Häuser konnten wir nachvollziehen, warum Riga als Paris des Baltikums bezeichnet wird.
Anita führte uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und gab uns so einen tollen Überblick. Auch erfuhren wir, was es mit der Katze in Riga auf sich hat. Überall sieht man eine Katze als Symbol. Als wir zum kleinen Gildenhaus (Gilde der Handwerker) und großen Gildenhaus (die Gilde der Kaufleute) kamen, erzählte Anita uns die Geschichte, die hinter der Symbolik der Katze steckt:
„Ein lettischer Kaufmann und Bauherr des Gebäudes der Großen Gilde bat um die Aufnahme in die Gilde der Kaufleute. Diese lehnten jedoch sein Gesuch ab, da er „nur“ ein geborener Lette sei. Er baute daraufhin ein eigenes und größeres Haus gegenüber der Gilde. Auf dem Dach ließ er Katzenfiguren aufstellen, deren Hinterteile auf die Gilde gerichtet waren, um so seinen Missmut zu äußern. Als er später aufgenommen wurde, ließ er die Katzen umdrehen. Noch heute gilt die Katze als Symbol des lettischen Selbstbewusstseins.“
Interessant ist auch, dass man in Riga die Bremer Stadtmusikanten findet. Die Statue war ein Geschenk von Rigas Partnerstadt Bremen.
Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, um die Stadt auf eigene Faust weiter zu erkunden. Ich entschloss mich auf alle Fälle dafür, mit dem Aufzug auf den Turm zur Petrikirche hochzufahren, um mir Riga von oben anzuschauen. Zum Abschluss machte ich am Abend auch noch eine Bootsfahrt auf dem Rigakanal und der Daugava (dt. Düna).
Morgen geht es wieder aufs Rad.
Bis danne,
Gimli