Baltikum Tag 12: Durch das Memeldelta und Busfahrt nach Kaunas

Heute Morgen fuhren wir zusammen mit Jarek mit dem Fahrrad zum Hafen. Er hat für uns eine private Überfahrt durch das Kurische Haff von Nida nach Uostadvaris organisiert. Also die Räder aufs Boot und anderthalb Stunden über das Wasser.

Das Memeldelta ist das Mündungsgebiet der Memel an der Ostseite des Kurischen Haffs. 1992 wurde hier ein Nationalpark errichtet. Ein Großteil des Parks besteht aus Mooren, Röhrichten und Wiesen und bildet ein riesiges Brut- und Schutzgebiet für Zugvögel.

Unsere Radtour begann direkt am Leuchtturm von Uostadvaris, wo wir mit dem Boot ankamen. Bei bestem Sonnenschein ging es auf ruhigen Straßen nach Rusnė. An der Uferpromenade verläuft auch direkt die Grenze zwischen Litauen und Russland. Rusnė ist die Heimatstadt von Hermann Kallenbach, einem engen Freund und Unterstützer von Mahatma Gandhi. Ihnen Beiden ist ein Denkmal an der Promenade gewidmet.

In Šilutė machte ich einen Stopp beim Gutshaus von Hugo Scheu. Er war ein großer Unterstützer der Stadt und interessierte sich sehr für die litauische Sprache, Kultur, Sitten und Gebräuche und war ein großer Sammler preußisch-litauischer Folklore. Direkt am Haus befindet sich eine kleine Freiluftgalerie. In Šilutė machte ich Mittagspause und probierte eine Spezialität der litauischen Küche: Šaltibarščiai, eine kalte pinkfarbene Suppe aus roter Beete. Dazu gab es Kartoffelbrei. Alternativ wird die Suppe auch mit Salzkartoffeln serviert. Ein leckeres Sommeressen.

Weiter ging es jetzt in westlicher Richtung mit Gegenwind. Die Strecke führte am Hochmoor Aukstumala vorbei. Über einen Lehrpfad kann man das einzigartige Moor besichtigen. Ziel unserer heutigen Etappe war Ventė ragas (Windenburger Eck), eine Landzunge des Memeldeltas, die ins Kurische Haff ragt. Den 11 Meter hohen Leuchtturm von 1863 an der Spitze kann man besichtigen. Der Leuchtturm selbst ist nicht mehr in Betrieb. Außerdem befindet sich hier eine Vogelwarte, die man besuchen kann.

Nachdem wir die Räder verladen haben, ging es mit dem Bus 240 Kilometer nach Kaunas, wo wir heute übernachten. Nach dem Abendessen im Hotel drehten wir noch eine kleine Runde durch die Altstadt.


Morgen steht die letzte kurze Radetappe auf dem Programm.

Bis danne,
Gimli

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