Tag 9: Lucca

Herrlich heute morgen der Blick aus dem Fenster – Sonnenschein. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging es runter zum Frühstück. Das wird heute ein schöner Tag.

Die heutige Strecke war nicht allzu lang, daher habe ich auch etwas länger geschlafen. Die Wegführung war heute auch wieder schön auf verkehrsarmen Nebenstraßen. In Buggiano erschien auf einmal eine riesige Villa vor mir. Es war aber alles geschlossen. Francesco Feroni, ein Kaufmann, ließ die Villa Bellavista zwischen 1696 und 1699 erbauen, zur Feier der Aufnahme der Familie in den Adelsstand. Nach einer langen wechselreichen Geschichte beherbergte die Villa zuletzt ein Feuerwehrmuseum, wo u.a. Feuerwehruniformen von 1870 bis 1960 ausgestellt waren.

Als nächstes fuhr ich lange Zeit auf eine Festung zu – die Fortezza di Montecarlo. Ja auch in der Toskana gibt es ein Montecarlo. Karl IV. gründete die Stadt 1333 nachdem er Lucca durch die Besetzung Pisas befreit hatte. Montecarlo leitet sich von Berg Carlos ab und hier war heute mein einziger Anstieg.

Das nächste Highlight ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten – die Villa Torrigiani di Camigliano. Die Villa und der Park wurden im 16. Jahrhundert errichtet. Nicolao Santini, Botschafter der Republik Lucca am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in Paris, kaufte die Villa 1636. Die Villa ist ein außerordentliches Beispiel der Barockarchitektur in der Toskana.

Nahe der Villa in Capannori fand ich eine kleine Osteria, in der ich eine Pause machte. Es gab ein Mittagsmenü inkl. ersten, zweiten Gang und einem Getränk. Es war sehr lecker. Den ganzen Tag hatte ich übrigens einen Ohrwurm, den Song „Luka“ von Suzanne Vega.

Langsam kam ich dann in die Stadt Lucca. Der Kern der Altstadt ist von mächtigen Mauern der Festung umgeben. Diese wurde zwischen 1504 und 1645 errichtet. Die Kathedrale San Martino ist die Kathedrale des Erzbistums Lucca. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Einer der bedeutendsten Geschlechtertürme der Stadt ist der Guinigiturm. Das besondere Merkmal sieht man schon von weitem. In einem gemauerten Kasten sind sieben Steineichen eingepflanzt. In der Nähe des Bahnhofes ist das Aquädukt von Nottolini. Es ist im neoklassischem Stil und wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Es versorgte die Stadt mit Wasser aus den Bergen. Mit dem Zug ging es von Lucca zurück nach Montecatini.


Als ich am Hotel ankam, wartete ich kurz auf Simoni. Er hat mein Rad eingesammelt und ich bekomme es am Sonntag wieder, wenn die Tour in Arezzo weitergeht. In dem Hotel in Florenz gibt es leider keine Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Mit der heutigen Tour endete der erste Teil meiner Italienreise. Morgen geht es mit dem Zug nach Florenz, wo der zweite Teil der Tour beginnt.

Bis morgen,
Gimli

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