Heute hieß es für uns, etwas früher aufstehen, da wir bereits um 9 Uhr die Fähre rüber zur Nehrung nehmen wollten. Als ich nach dem Frühstück wieder zurück auf dem Zimmer war, musste ich mir erst einmal die Augen reiben – verdammt, es regnet.
Als wir vom Hotel mit dem Rad starteten, hatte es zum Glück aufgehört zu regnen. Die Überfahrt mit der Fähre verlief problemlos und vielleicht war das schlechte Wetter auch unser Glück, denn gefühlt waren wir alleine auf den Radwegen unterwegs.
Die Kurische Nehrung erstreckt sich vom russischen Festland bei der Oblast Kaliningrad im Süden bis ins südliche Litauen bei Klaipéda im Norden. Hier mündet auch die Memel in die Ostsee. Insgesamt ist die Nehrung knapp 100 Kilometer lang. An der breitesten Stelle ist sie knapp 4 Kilometer breit. Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee.
Zum Thema Wetter, das wurde immer besser. Am Ende war es doch ein sehr sonniger Tag mit viel Rückenwind. In Joudkranzé (Schwarzort) legte ich einen Stopp für ein zweites kleines Frühstück ein. Das erste war heute doch arg früh. Auf dem Hexenhügel schauten wir uns die aus Holz geschnitzten Skulpturen an, die ihren Ursprung in der litauischen Mythologie haben. Eine wichtige Figur in der litauischen Mythologie ist „Neringa“. Sie ist eine Riesin oder Göttin und der Sage nach, hat sie die Kurische Nehrung erschaffen.
Schwer beeindruckt war ich von meinem Abstecher zur „Toten Düne“. Tote Düne, da sie nicht mehr wandert, aber trotzdem ändert sie regelmäßig ihre Formation. In ihrer Geschichte hat sie auch schon einige kleine Ortschaften unter sich begraben. Je nach Konstellation ist die Düne knapp 60 Meter hoch. Von oben sieht man zur einen Seite das Kurische Haff und zur anderen Seite die Ostsee.
In Nida schaute ich mir das Sommerhaus von Thomas Mann an, das eine bewegende Geschichte hinter sich hat. Thomas Mann ließ das Sommerhaus 1929 von dem Geld, das er für den Literaturnobelpreis für den Roman „Buddenbrooks“ bekommen hatte, bauen. Heute beherbergt es ein kleines Museum.
Zum Schluss schaute ich mir noch die „Große Düne“ an, die auch Thomas Mann schon sehr inspiriert hat. Die dort installierte Sonnenuhr geht ziemlich genau, aber ich persönlich fand die „Tote Düne“ beeindruckender.
Morgen früh geht es anderthalb Stunden mit dem Schiff zurück ans Festland.
Bis danne,
Gimli