Nach dem Frühstück machten Thilo und ich erstmal einen kleinen Spaziergang zum Hotel Tanne, um unsere Räder dort abzuholen. Wie versprochen, waren unsere Räder im Büro eingeschlossen. Spannend war dann der Moment, als Thilo das Experiment startete, mit einem Fahrrad durch eine Drehtür zu kommen.
Ich hatte derweil die normale Tür genommen und beobachte von draußen interessiert den Verlauf des Experiments. Thilo ist sehr beweglich und er hat es geschafft, mit komplettem Fahrrad, ohne zwischenzeitlich Teile abzubauen, nach draußen zu kommen.
Zurück zum Hotel und schnell unsere Sachen geholt, dann ging es schon los. Auch gleich mit dem Anstieg hoch zu den Herzogröder Wiesen auf 722 Meter. Eine kleine Verschnaufpause nach unten führte zum Ausflugslokal „Auerhahn“ auf 716 Meter Höhe.
Noch einen letzten Anstieg und wir kamen beim Großen Dreiherrenstein an. Der alte Grenzstein aus dem Jahre 1596 auf einer Höhe von 810 Metern markierte die Grenze zwischen den ehemaligen Königreichen „Preußen“ und „Sachsen-Meinigen“ sowie des Fürstentums „Schwarzburg-Sondershausen“.
Nicht weit vom Dreiherrenstein entfernt, befindet sich der Mittelpunkt des Rennsteigs auf 838 Meter Höhe. Von der Neustädter Höhe auf 800 Metern hat man eine tolle Aussicht auf den Thüringer Wald. In Masserberg nach ca. 25 Kilometern unserer heutigen Etappe und gefühlten 75% aller Höhenmeter machten wir eine Rast und genossen Original Thüringer vom Holzkohlegrill.
Nächster Stopp war die nördliche Werraquelle. Interessant war hier zu lesen, welches denn die richtige Quelle der Werra ist. Selbst Gutachten konnten diese Frage nicht endgültig klären. Fakt ist, die Werra ist neben der Fulda einer der Quellflüsse der Weser und mündet bei Bremerhaven in die Nordsee.
Von der Quelle der Werra ging es auf dem Werra-Radweg größtenteils bergab. Zwischendurch gab es nochmal einige Anstiege, wo wir oben aber immer mit einer tollen Aussicht über die herrliche Landschaft belohnt wurden. 15 Kilometer vor Coburg passierten wir die ehemalige innerdeutsche Grenze.
In Unterlauter entdeckten wir einen gemütlichen kleinen Biergarten direkt am Sportplatz. Spezialität ist hier rumänische Küche. Wir aßen etwas, genossen unser Bier, und nebenbei hatte der TSV Unterlauter ein Freundschaftsspiel gegen SG 1951 Sonneberg. Unterlauter gewann mit 4:2.
Die letzten Kilometer nach Coburg verliefen problemlos. Von weitem sahen wir schon die Veste Coburg. Zum Schloß in Coburg sind wir mit den Rädern nicht gekommen, da dort alles abgesperrt war und auch viel los war beim Schloßplatzfest. Wir sind dann direkt zum Bahnhof und haben einen. Regionalexpress früher genommen. Zum Glück war der nicht überfüllt. Thilo ist in Bamberg bereits ausgestiegen und fährt von dort mit dem ICE nach Berlin zurück. Ich bin jetzt in Nürnberg und schlage hier im Biergarten Wöhrder Wiesen noch zwei Stunden tot, bis mein ICE nach Frankfurt fährt. Es gibt schlimmeres.
Es war wieder mal eine sehr schöne Tour mit Thilo, auf der wir viel erlebt und gesehen haben.
Bis demnächst,
Gimli