Bonifatius Route Tag 2: Heldenbergen – Schotten-Burkhards

Nach einem sehr guten Frühstück ging es heute auf die zweite Etappe. Die Bonifatius-Route wurde im Jahr 2004 zum 1.250. Jahrestag der Prozession eröffnet. Die Rekonstruktion erfolgte durch spärliche Informationen aus dem Mittelalter. In die Überlegungen der Rekonstruktion ging man davon aus, dass die Prozession über noch intakte römische Straßen und seit vorgeschichtlicher Zeit begangene Pfade führte.

Für mich interessant war, dass ich heute viele bereits bekannte Orte besucht habe, die aber für mich neue Strecken erreicht habe. Hierdurch haben sich auch vollkommen neue Perspektiven auf die wunderschönen Landschaften der Wetterau, den Vogelsberg und den Ortschaften ergeben. Zur Wahrheit gehört auch, dass fürs Rad viele Abschnitte beschwerlicher waren als die normalen Radrouten. Auf einer Bank, während meiner Tour heute, fand ich hierzu das passende Zitat von Goethe:

Die Natur hat manches Unbequeme zwischen ihre schönsten Gaben ausgestreut.

Aber der Reihe nach. Von Heldenbergen ging es über Windecken (übrigens eine sehr schöne Altstadt) über Eichen auf einer tollen Strecke durch den Wald zum Benediktinerinnenkloster Engelthal. Auch der Weg nach Altenstadt war neu, wenn auch beschwerlich und bot einen komplett neuen Blick auf Altenstadt. Gelernt habe ich über Altenstadt, dass hier Ende des 1. Jahrhunderts ein Kastellort an der östlichen Wetteraulinie des Limes gegründet wurde, um das Niddertal zu schützen.

Bei Oberau traf ich auf einen ehemaligen römischen Obstgarten. Zur römischen Zeit gab es über 300 Gutshöfe (villae rusticae), zu denen auch große Obstgärten gehörten. Ein Rezept für einen Birnenauflauf findet ihr auf dem entsprechenden Bild.

Über Rommelshausen, Himbach und den Düdelsheimer Märchenwald (eine kurze Sammlung von Grimms Märchen und sehr zu empfehlen für eine kleine Wanderung mit Kindern) ging es zur Keltenwelt am Glauberg. Komplett anderes Zeitalter und Zeit für mich, mit einer Keltenvesper aus dem Bistro eine kleine Rast einzulegen.

Ab der Keltenwelt wurde der Streckenverlauf mit Rad immer abenteuerlicher. Landschaftlich ein Traum, aber beispielsweise bei Lißberg entschied ich mich, statt der ursprünglichen Route, lieber den Vulkanradweg zu nehmen, um nach Hirzenhain zu kommen. In der örtlichen Strandbar „Ankerplatz“ regulierte ich meinen Flüssigkeitshaushalt.

Über Nebenstrecken ging es über Glashütten zu meinem heutigen Zielort Schotten-Burkhards. Okay, zwischenzeitlich nahm ich auch mal die Straße, weil die Route fürs Fahrrad nicht machbar war. Kleine Anekdote zu meiner heutigen Unterkunft Landgasthaus „Zur Birke“: Als ich heute in Heldenbergen beim Check-out war, fragte mich der Wirt, wo ich heute übernachte. Ich meinte „Zur Birke“ in Schotten. Er meinte: „Oh, da können Sie auch sehr gut essen. Die haben eine sehr gute Küche.“ Er hat maßlos übertrieben, die Küche war bombastisch. Allein die Begrüßung bei der Ankunft war sehr aufmerksam. Ich wurde mit den folgenden Worten begrüßt: „Wollen Sie erst aufs Zimmer oder haben Sie Durst?“ Meine Antwort seht Ihr in den Bildern.


Die heutige Etappe hat mich von der Landschaft her sehr an die Rhöntour erinnert, die ich mit Obi vor 1,5 Jahren gemacht habe. Wie auch die Rhöntour wird meine Bonifatiustour morgen in Fulda enden.

Bis danne,
Gimli

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