Tag 1: Magdeburg – Mansfeld – Artern (Rennsteig)

Heute früh traf ich Thilo am Magdeburger Hauptbahnhof. Hinze & Kunze machen mal wieder eine kleine Radtour. Ich bin gestern schon mit Verspätung (habe eine knappe Stunde Aufenthalt in Hannover gewonnen) in Magdeburg angekommen und habe bei meiner Cousine und Cousin übernachtet.

Unser Plan ist es in drei Tagen von Magdeburg nach Coburg zu radeln. Dabei geht es vorbei an dem Harz (den haben wir ja schon mal umrundet) und über den Rennsteig durch den Thüringer Wald.

Zuerst habe ich Thilo aber ein paar Highlights in Magdeburg gezeigt. Natürlich bei besten Hinze & Kunze Reisewetter mit leichtem Nieselregen. Die Grüne Zitadelle oder das Hundertwasserhaus wurde 2005 fertiggestellt und ist das letzte Projekt, an dem Hundertwasser vor seinem Tod im Jahre 2000 gearbeitet hat.
Der Magdeburger Dom wurde ab 1209 gebaut, 1363 geweiht und 1520 fertiggestellt. Es ist der älteste gotische Dom in Deutschland.

Zu Beginn ging unsere Tour erstmal flach durch die Magdeburger Börde ins Harzvorland. Erst ein Stück auf dem Elberadweg entlang und dann auf dem Sülze- und Wipperadweg. Die Sülze und die Wippe sind nur unwesentlich kleinere Flüsse als die Elbe.

Wir legten unterwegs ein paar Stopps ein. Was man in Biere macht ist selbstredend.
Ein Highlight und Glücksfall war unser Stopp beim Lokschuppen Staßfurt bei den Eisenbahnfreunden. Wir hatten das Vergnügen, Herrn Rother zu treffen, der zufällig da war und uns eine kleine Privatführung gab und uns eine Menge über die ausgestellten Loks und Waggons erzählte. Er konnte über jede Lok und jeden Waggon was sagen. Zum Beispiel haben sie einen kompletten Lazarettzug mit eigenem OP-Waggon der Deutschen Reichsbahn vor Ort. Auch einen Orientexpress haben sie da. Herr Rother erzählte uns, dass er einem privaten Besitzer gehört. Er hatte den Zug in Prag zum Restaurieren. Dann ist die Firma aber pleite gegangen. Dann hatte es 10 Jahre gedauert bis der Zug nach Staßfurt gekommen ist. Inzwischen ist der Besitzer selbst zahlungsunfähig und der Zug steht halt hier. Der letzte Waggon der ehemaligen der Städteexpress Züge der DDR steht hier im Lokschuppen. Es ist ein Mitropa Speisewagen, des Bördeexpresses. Der Bördexpress verband zu DDR-Zeiten die Bezirkshauptstadt Magdeburg mit Berlin -Hauptstadt der DDR. Highlight ist auch ein Triebwagen aus dem Jahre 1935. Dies war der Dienstwagen des Direktors der Reichsbahndirektion Magdeburg. Der Triebwagen ist ausgestattet mit Schlafkabine, kleines Bad und einem Konferenzraum. Draußen sahen wie noch einen Schienenschneepflug und eine Schneeschleuder, die zuletzt 1978/79 während der Schneekatastrophe auf Rügen eingesetzt wurde. Der Verein hat 15 aktive Mitglieder, die sich um alles kümmern. Wir haben eine kleine Spende dagelassen.


In der ehemaligen Bergwerkstatt Hettstadt gab es eine Kuchenpause. In Hettstedt wurde früher Kupfer und Silber abgebaut. Nachdem zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Silber billig aus den neuen Kolonien in Amerika importiert wurde, hat man sich nur noch auf den Abbau von Kupfer konzentriert.

Jetzt ging es stetig bergauf. Vorbei noch am Schmalzgrund-Viadukt. Eine Eisenbahnbrücke, die zur damaligen Zeit (1913/14) als architektonische Meisterleistung galt. Es war die erste um eine Kurve gehende Bogenbrücke Europas.

Ins Mansfeld schauten wir uns das Elternhaus von Martin Luther an. Ab Annarode ging es dann steil bergab ins Thüringer Becken zu unserem heutigen Zielort Artern. Kurz vorm Ziel gab es einen kleinen Anstieg, der uns aber mit einem tollen Blick auf den Kyffhäuser belohnte.

Ach ja, es fing dann nochmal an zu regnen. Aber die Duschen waren nicht mehr weit. Untergebracht sind wir im schönen Hotel am Weinberg in Artern mit schöner Aussicht auf den Kyffhäuser. Zumindest von Zimmer 105. Der Autor des Artikels kann sich jedenfalls nicht beklagen.


Für morgen ist kein Regen angesagt. Wir sind gespannt.

Bis morgen,
Gimli

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