Baltikum Tag 1: Einschiffung in Travemünde

Endlich Urlaub und der beginnt gleich mit einem Schreckmoment. Die DB Navigator App meldete mir, dass mein geplanter Zug heute ein anderer ist und weniger Plätze zur Verfügung stehen. Mit Sitzplatzreservierung war somit hinfällig. Noch erschreckender war aber die Info, dass der Zug kein Fahrradabteil hat und ich eigentlich geplant hatte, mein Fahrrad auf die Reise durch das Baltikum mitzunehmen. Was nun?

Grundsätzlich hatte ich sehr viel Puffer, bis meine Fähre in Lübeck-Travemünde ablegt. Meine Überlegungen waren, selbst mit dem Auto zu fahren und das Auto in Travemünde stehen zu lassen. Endgültiges würde ich aber erst wirklich am Bahnhof erfahren. Vielleicht gäbe es ja die Alternative einen Mietwagen zu bekommen. Bei anderen Zugverbindungen hatte ich schon geschaut. Da sähe es mit der Fahrradmitnahme auch schlecht aus. Also auf zum Bahnhof. Auf dem Bahnsteig kam mir kurz vor der Ankunft des Zuges, die neue Zugbegleiterin für meinen Zug entgegen. In Frankfurt/M. ist häufig Personalwechsel. Sie teilte mir mit, dass ich in den Wagen 1 einsteigen soll. Dort stehen die Abteile für Räder zur Verfügung und sie werden dort eingeschlossen. Einen Sitzplatz habe ich auch noch gefunden. Der Urlaub kann also beginnen.

Der Umstieg in Hamburg in den Regionalexpress nach Lübeck hat wunderbar geklappt. In Lübeck angekommen, war für mich noch ausreichend Zeit bis zum Einschiffen auf die Fähre. Der Check-in begann erst um 22 Uhr. Aber ich musste ja noch von Lübeck bis zum Fährhafen in Travemünde noch etwas über 20 Kilometer radeln. In der Regionalbahn nach Travemünde ist keine Fahrradmitnahme möglich und war auch über die Bahnseite nicht buchbar.

Wie gesagt, ich hatte ja noch ausreichend Zeit und nutzte diese auch, um mir die Altstadt von Lübeck etwas anzuschauen. Was natürlich nicht fehlen darf, ist das Holstentor, das 1478 fertiggestellt wurde und das Wahrzeichen der Stadt ist. Einen wunderschönen Blick hat man vom Malerwinkel auf den Dom zu Lübeck. In der Altstadt sollte man sich auf alle Fälle auch das Lübecker Rathaus ansehen. Direkt dahinter befindet sich die Marienkirche, die zwischen 1265 und 1351 errichtet wurde.

An der Trave entlang ging es dann in Richtung Travemünde zum Fährhafen. Es gab immer wieder schöne Blicke auf die Altstadt, den Marzipanspeicher und alte Segelboote auf der Trave. Bis zum Fährhafen waren es noch knapp 20 Kilometer. Kurz vor halb 9 traf ich dort ein. Der Check-in begann um 20:30 Uhr. Ich war der Erste der einchecken durfte. Bis zum Boarding sollte es aber noch eine Weile dauern. Ich traf in der Warteschlange Linda und Sebastian. Wir schlugen uns durch quatschen die Zeit bis 23:00 Uhr tot. Linda ist aus Finnland und war mit ihrem Motorrad in Deutschland unterwegs, hat Verwandte in Kiel besucht und ist auf dem Heimweg. Sebastian ist aus Chemnitz (zwischenzeitlich auch als Karl-Marx-Stadt bekannt). Er war in Rostock, hat dort seine Mutter besucht und ist mit dem Zug nach Lübeck gekommen. Er will mit dem Rad von Helsinki nach Turku radeln und von dort mit der Fähre zurück. Sebastian und ich kamen dann um Punkt 23:00 Uhr in den Genuss des Priority Boardings. Als einzige zwei Radfahrer durften wir als erste auf die Fähre, indem wir einen VW Bulli folgten. In die Kabinen konnten wir noch nicht, da der Roomservice noch unterwegs war. Aber die Bar hatte schon geöffnet. Es gibt Schlimmeres.


Jetzt heißt es erst einmal 30 Stunden Kreuzfahrt, bis ich dann am Dienstag in Helsinki ankomme. Bis dahin werde ich den Whirlpool und was es noch an Annehmlichkeiten auf der Fähre gibt, erkunden.

Bis danne,
Gimli

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