Nur 25 km standen heute durch das wunderschöne Zarafshan-Tal an, aber hierfür haben wir trotzdem viel Zeit gebraucht. Am liebsten wäre man nach jeder Abbiegung stehen geblieben, um den Lauf des Zarafshan-Flusses, wie er sich durch das Tal schlängelt und dabei einen Canyon in den Fels gefräst hat, zu beobachten. Zarafshan bedeutet übrigens „Goldtragender Fluss“ und nahe der Grenze zu Usbekistan bei der Stadt Panjakent gibt es zwei Goldminen, die aber von den Engländern und Chinesen betrieben werden.
Wir selbst befinden uns nahe dem Ort Aini und somit ziemlich in der Mitte zwischen Khujand im Norden und Dushanbe im Süden. Von hier führt die Seidenstraße in westlicher Richtung weiter nach Samarkand. Nach Norden führt sie über Khujand nach Kokand. Von Khujand den Teil haben wir bereits bereist. Auf der heutigen Tour folgten wir der Seidenstraße ein Stück westlich in Richtung Samarkand. Wir fuhren aber nur bis Dardar, wo wir uns nach einer kurzen Pannenpause wieder auf dem Rückweg durch das Zarafshan-Tal machten.
Vom Besitzer des Obstgartens haben wir gestern Abend noch einiges über die Seidenherstellung erfahren, die hauptsächlich auf diesem Hof durchgeführt wird. Am Anfang des Jahres bekommt der Besitzer vom Staat eine kleine Schachtel mit den Seidenraupen. Er ist dafür zuständig, dass die Raupen bei ihm gut gedeihen. Aus den 19 Gramm Raupen entstehen ca. 50 Kilogramm Seide. Aus einem Kokon werden ca. 1500 Meter Seidenfaden gewonnen. Auf dem Hof steht eine riesige Trockenhalle, wo die Kokons getrocknet werden. Auch die Bauern aus der Umgebung bringen ihre Kokons hierher zum Trocknen. In der Halle ist Platz um Material für 30 Tonnen Seide zu trocknen.
Morgen geht es für uns weiter in Richtung Iskanderkul-See auf ca. 2200 Meter Höhe. Das heisst wieder einige Höhenmeter, die wir morgen zu bewältigen haben. Also werden wir den heutigen Nachmittag hier noch gut nutzen, um uns etwas zu erholen. Am See werden wir für drei Nächte vor Ort bleiben.
Bis morgen,
Gimli
Lieber Stefan,
weiterhin eine interessante Reise, die ich bisher täglich verfolgt habe.
Ab morgen sind wir selbst im Urlaub – ohne PC und Internet.
Liebe Grüße
Herbert