Von Schwedt (Oder) nach Hohenwutzen

Bei stürmischen aber sonnigen Wetter ging es gestern nach Hohenwutzen. Zum Glück hatten wir auf dem letzten Teil der Etappe Rückenwind.

Einen Abstecher vom Radweg machten wir in Criewen und schauten uns dort den sehr schön angelegten Lenné-Park an. Der Park liegt auf dem Gelände des alten Dorfes Criewen. Er wurde zischen 1820 und 1850 unter der Leitung des berühmten Garten- und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt.

In Stückow empfahl Thilo die „Himmelsleiter“ hinauf zum Aussichtspunkt zu gehen. Von hier hat man einen tollen Blick auf den Nationalpark „Unteres Odertal„. Thilos Frau und Thilo kennen sich sehr gut in der Gegend aus. Sie organisierten schon mehrere Wanderungen für den Deutschen Alpenverein Berlin in diese Gegend

Von Stückow ging es auf dem Deich weiter in Richtung Stolpe. Vom weiten sahen wir schon den Stolper Turm oder auch „Grützpott“ genannt. Die Burg entstand im 12. Jahrhundert und ist die dickste Turmburg Deutschlands. Zur Entstehung des Namens „Grützpott“ gibt es folgende Sage:

Vor vielen Jahrhunderten lebte der verhasste Ritter Tiloff auf der Burg. Dieser hatte einen sehr schlechten Ruf und war bei den Bauern sehr viel unbeliebt. Unter anderem überfiel er reisende Kaufleute in den Wäldern und raubte sie aus. Er kundschaftete seine Opfer auf den Märkten aus.
So auch einen vermögenden Tuchhändler aus Stettin, der sein nächstes Opfer sein sollte. Als der Kaufmann den Stolpener Wald erreichte war er jedoch auf der Hut. Er zog seinen Revolver, der mit einem silbernen Knopf von seiner Frau geladen war und tötete den Ritter.
Die Kunde vom Tod des Ritters verbreitete sich sehr schnell unter den Bauern. Die rotteten sich daraufhin zusammen und zogen zur Burg. Die Besatzung der Burg flüchtete sich in den Turm und bewarf die Angreifenden mit alles Möglichem.
Als keine Steine und Pech mehr vorhanden waren, wurde das gerade fertig gekochte Mittagessen, dicke Grütze, auf die Belagerer geschüttet. Aber auch das nützte nichts und der Turm wurde von den Bauern eingenommen.

Überlieferung

Die Geschichte habe ich aus einem Infoblatt, dass im Fahrrad-Café „Milchbuben“ auslag. Hier legten wir direkt am Wasser eine kleine Pause ein. Es gab leckeren selbst gemachten Kuchen, Café und frisch gezapftes Bier „Indyfresse“ von der lokalen Brauerei „Die Braut“ in Stegelitz.

Weiter ging es auf dem Deich entlang nach Hohenwutzen. Im Garten angekommen gab es erst einmal ein Schmutzbier.
Danach sind wir noch auf die polnische Seite nach Osinów Dolny (Niederwutzen) gefahren. Da in Deutschland Feiertag war, war eine Menge los. Wir holten ein paar Sachen fürs Frühstück und aßen hier auch gleich zu Abend.
Zum Schluss gab es noch einen kleinen Abstecher zum Góra Czcibora – Denkmal für die Schlacht bei Zehden. Das Denkmal erinnert an die Schlacht bei Cedynia (Zehden), die hier 972 stattfand und wo Mieszko I. das Heer des Markgrafen Hodo von Sachsen besiegte.


Unsere Tour ging damit auch schon zu Ende, denn heute ging es nach Bad Freienwalde zum Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Hause nach Berlin bzw. Frankfurt am Main.

Bis bald,
Gimli

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