Samarkand – Ein Traum in Türkis 2. Teil

Heute lief der Verkehr in Samarkand wieder und das hat sich auch bei den Sehenswürdigkeiten bemerkbar gemacht, die heute viel voller waren. Zum Glück hatten wir einiges schon gestern besichtigt. Unser erstes Ziel heute lag etwas außerhalb und wir haben unseren „Tourbus“ genutzt, um zum Observatorium des Ulug‘bek zu gelangen.

Das Observatorium wurde von 1424 bis 1428 errichtet und das Hauptinstrument war vermutlich ein Sextant oder Quadrant mit einem Radius von 40,4 Metern. Leider ist nur die Ruine des Sextanten erhalten geblieben. Mit dem Sextanten wurde der Sternenatlas des Ulug‘bek („Sidsh-Guragoni“) erstellt. Die in Samarkand erstellten astronomischen Tafeln weisen eine Genauigkeit auf, die in Europa erst viel später erreicht wurde.

Vom Observatorium ging es zum Mausoleum Gur Emir „Grab des Gebieters“. Das Mausoleum wurde im 14./15. Jahrhundert von den Timuriden als Grabstätte genutzt. Auf Befehl Timurs wurde das Mausoleum für seinen unerwartet verstorbenen Enkel entworfen. Auch Timur und zwei seiner Söhne wurden hier begraben.

Zum Abschluss unserer heutigen Besichtigungstour ging es in die Bibi Xanom Moschee. Zu Ehren seiner Lieblingsfrau Bibi Xanom (deutsch: alte Königin) und um seine finanziellen und technischen Möglichkeiten zu demonstrieren, ließ er die zur damaligen Zeit größte Moschee der östlichen Welt bauen.
Die Moschee war nicht lange in Benutzung, da sie zu groß für die damaligen Baumaterialien und architektonischen Fähigkeiten war. Schon bald fing sie an zu bröckeln und die Mauern stürzten ein. Es gibt viele Legenden über den Bau. Zu einem beaufsichtigte er selbst den Bau, in einer anderen seine Frau Bibi Xanom. Dabei kam es dazu, dass sich der junge Baumeister in die Königin verliebte und er den Bau verzögerte, damit er die Königin länger jeden Tag sehen konnte. Als Timur von einem Feldzug zurückkehren sollte und die Moschee immer noch nicht fertig gestellt war, drängte sie den Baumeister, die Moschee schneller fertigzustellen. Er willigte ein, wenn er die Königin küssen dürfe. Nach langen zögern willigte sie ein.
Timur bekam aber mit, was passiert war. Der Baumeister floh und die Königin sollte von einem der Minarette zu Tode gestürzt werden. Als letzten Wunsch verlangte sie, all Ihre Seidenkleider anziehen zu dürfen, was ihr auch gewährt wurde. Statt zu Tode zu stürzen, kam sie sanft auf den Boden auf, überlebte und der Fallschirm war erfunden. 😉

Morgen steht eine lange Busfahrt zu einer weiteren historischen Handelsstadt an der Seidenstraße auf dem Programm. Es geht nach Buchara.

Bis morgen oder übermorgen,
Gimli

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