Heute morgen holte ich meinen „Dreckspatz“ aus der Garage vom Hotel. Da fällt mir ein, ich habe noch nichts vom Ulmer Spatz erzählt. Der kleine Vogel hat das Stadttor davor bewahrt, dass es abgerissen wird. Beim Bau des Münsters wurde ein besonders großer Balken angekarrt, der nicht durchs Tor passte. Kurz vorm einreißen des Tores sahen sie, wie der Spatz einen Zweig längs durch das Tor flog. Also packten sie den Balken längs statt quer auf den Karren und siehe da, sie kamen durchs Tor.
Bei wechselhaftem Wetter machten wir uns auf den Weg für unsere Fahrt ins Blaue. Es ging erstmal nicht an der Donau entlang. Wir wollten nach Blaubeuren zum Blautopf, der Quelle des Flusses Blau, der bei Ulm in die Donau fließt. Wir fuhren also an der Blau entlang über Blaustein nach Blaubeuren.
Das Wetter war wieder etwas bescheiden und Thilo tat auch sein Unbehagen darüber kund. Außerdem verlor sein Hinterrad Luft. Er war also mit der Gesamtsituation etwas unzufrieden.
Als wir aber den Blautopf sahen, waren wir begeistert. Ich hätte nicht erwartet, dass bei dem heutigen Wetter, dass Wasser trotzdem so blau schimmert. Ursache hierfür sind nanoskalige Kalkpartikel im Wasser.
Natürlich fing es wieder heftig an zu regnen und wir entschieden uns im Kaffee Platz zu nehmen und bei koffeinhaltigen Heißgetränken und Blaubeerschmandkuchen auf besseres Wetter zu warten.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mein Rad unter der Dreckschicht auch blau ist?
Wieder zurück in Ulm machten wir einen Stopp am Denkmal für den Schneider von Ulm. Der Schneidermeister Albrecht Ludwig Berblinger versuchte 1811 mit selbstgebauten Schwingen von einem Gerüst auf die andere Seite der Donau zu fliegen. Leider mißlang der Versuch und er wurde dafür, weil er mal was Neues probierte, traurigerweise als Hochstapler sozial geächtet.
Von Ulm ging es weiter an der Donau entlang. Aus dem schmalen Flüsschen am Anfang, wird inzwischen ein ziemlich breiter Strom.
In Faimingen besichtigten wir mitten in einer Wohnsiedlung einen antiken Römischen Tempelbezirk der um 160 n. Chr errichtet wurde. Der Tempel war wahrscheinlich dem keltisch-römischen Heilgott Apollo Grannus geweiht. Dann hoffen wir mal, dass wir gesund bleiben.
Staunend standen wir in Lauingen vor dem 54 Meter hohen Schimmelturm. Die farbenfrohen Fresken am Turm stellen Lauinger Sagen dar. Der Turm wurde im 15. Jahrhundert als Wachturm errichtet.
Gegen halb 7 erreichten wir unser Hotel „Dillinger Hof“ in Dillingen, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Die Räder konnten wir unkompliziert in einem abschließbaren Raum abstellen und mussten sie nicht erst zu der etwas entfernten Garage fahren.
Morgen besuchen wir dann Uschi und Tom. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen.
Bis bald,
Gimli
PS: Unten gibt es wieder die Flusstabelle, wo der Fluss Blau heute natürlich nicht fehlen darf.
PPS: Für die Statisten, der Beitrag heute enthält 14 mal in irgendeiner Form das Wort blau – Entschuldigung 15 mal. Dies lässt jedoch nicht auf den aktuellen Zustand des Autors zurückschließen.
PPPS: Wer die Beschreibungen in Kurzform lesen möchte, der schaut mal in Thilos Blog rein. Er schreibt ebenfalls einen. Ich weiß aber nicht, ob er Zeit hat, von der heutigen Tour zu schreiben. Thilo muss noch seinen Schlauch flicken.
Buchstabe | Fluss/Flüsse |
---|---|
A | Ablach |
B | Breg, Brigach, Bära, Blau, Brenz |
D | Donau |
E | Elta |
G | Große Lauter, Günz |
I | Iller |
L | Lauchert |
M | Mindel |
N | Nau |
O | Ostrach |
S | Schmeie |
Ein Gedanke zu „Tag 4: Über den Blautopf nach Dillingen“