Rund um das Valle de Viñales

Gestern Abend hatten wir noch einen tollen Eindruck von Viñales bekommen. Der Ort ist sehr touristisch und wunderschön mit seinen kleinen Bars und Restaurants. 

Heute erkundeten wir die nähere Umgebung von Viñales. Unser erstes Ziel waren die Gran Caverna de Santo Tomás. Das Höhlensystem ist mit seinen 46 Kilometern Gängen auf acht Ebenen das zweitgrößte Lateinamerikas.

Danach ging es zum Mittagessen, dass wir direkt beim Felsengemälde “Mural de la Prehistoria” einnahmen. Das Gemälde wurde zwischen 1959 und 1962 vom kubanischen Künstler Leovigildo Gonzáles erstellt. Er war ein Schüler des mexikanischen Künstlers Diego Rivera, dem Lebenspartner von Frida Kahlo. Das Bild zeigt die Evolutionsgeschichte bis zum Homo sapiens.
Nach dem Essen fuhren wir zur Canopy Tour. Was ist Canopy? Ihr kennt es, wenn man im Klettergarten von einem Baum zum anderen Baum mit einer Seilrutsche rutscht. Nur hier alles eine Nummer größer und über tiefe Schluchten. Es war geil!

Weiter ging es mit dem Bus zu einer Tabakplantage. Lazarus, unser Führer über der Plantage, erzählte uns hier alles über den Anbau von Tabak und der Herstellung von Zigarren. An fängt es mit den Samen, die zu den kleinsten Samen gehören, die es gibt. Man kann sie nicht aufs Feld streuen, sondern kleine Pflänzchen züchten. Die Setzlinge werden auf die Felder gesetzt. Der Einsatz eines Traktors macht keinen Sinn, da dieser den Boden zu sehr verfestigen würde. Hier kommt ein Ochse mit Holzpflug zum Einsatz, um das Feld zu pflügen.

Wenn die Pflanzen so ca. 1,20 Meter hoch sind werden sie geerntet. Wichtig ist dabei, die Blätter von unten nach oben zu ernten. Die Pflanze wird hierbei in fünf Teile aufgeteilt. Die unteren Blätter, da sie die meiste Luftfeuchtigkeit abbekommen, sind die mildesten. Die obersten in der Sonne sind kräftigsten und enthalten das meiste Nikotin. Die mittleren Blätter sind die schönsten und elastischsten Blätter. Diese werden für die äußerste Schicht der Zigarre verwendet, sozusagen das Kleid der Zigarre. Nach der Ernte müssen die Blätter ein halbes Jahr trocknen.

Die unterschiedlichen Zigarrentypen haben nichts mit unterschiedlichen Tabakpflanzen zu tun, sondern mit der Mischung der verschiedenen Blätter. Für eine Romeo & Julia werden Blätter der Stufe 2, 3 und 4 verwendet. Bei einer Montecristo von allen fünf Stufen, was den vollmundigen Geschmack ausmacht. 

Bei den Tabakblättern werden die mittleren Stengel entfernt. Hier ist das meiste Nikotin enthalten. Das macht die kubanischen Zigarren so mild. Beim Rollen werden die unterschiedlichen Blätter gemischt. Die Zigarren werden nicht festgerollt. Dann müssen sie ein paar Tage trocknen. Anschließend werden sie mit Papier fester gerollt und wieder ein paar Tage getrocknet. Zum Schluss kommt ein mittleres Blatt als Außenhülle um die Zigarre. Als Kleber für die Blätter wird übrigens Honig verwendet.

Zum Rauchen kann die Seite, die in den Mund kommt, auch vorher in Honig getunkt werden. Somit hat man gleich noch einen natürlichen Filter. Die Zigarre wird nicht inhaliert. Man genießt den Geschmack im Mund. Wenn man nicht weiter rauchen möchte, lässt man die Zigarre einfache ausgehen. Später kann man sie einfach wieder anzünden.
Ja, der heutige Bericht behandelt eher ein Thema, was nicht förderlich für den Radsport ist, aber ich kenne auch Radfahrer, die immer eine Schachtel Zigaretten in der Trikottasche haben. Vielleicht ist eine Zigarre sogar gesünder!

Morgen steht die letzte Radetappe auf dem Programm.

Bis bald,
Gimli 

4 Gedanken zu „Rund um das Valle de Viñales“

  1. Wie so ne Romeo & Julia wohl schmeckt 😋🤪🤔? Wirst jetzt aber demnächst nicht den Hafervoll Riegel gegen ne Zigarre eintauschen, oder? Weiterhin viel Spaß und gute Reise. Die Höhle sieht nach klassischem Kalkstein aus. Korrekt?
    Gruß Obi

      1. Dass du seit Anfang deiner Reise zum Kettenraucher mutiert bist, habe ich schon aufgenommen. Ich lese ja regelmäßig die Posts. Ich fragte nur nach der Romeo und Julia weiß ich die Montecristo selbst schon kenne 🤪

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